Das Böse gibt es nicht

Es gibt das Böse nicht als selbstständige Instanz.

Es begegnet Menschen lediglich als Erfahrung, wenn diese Begegnung durch das Weltbild eines Menschen erzeugt wird.

Das Böse ist AUSSCHLIEßLICH und IMMER eine geistige Schöpfung dessen, der es erfährt. Es wird erschaffen durch die Wahl des Weltbildes.

Das ist in Filmen anders - nahezu grundsätzlich anders:

In Filmen erscheint das Böse in Gestalt anderer Menschen, deren Auftauchen von den Ideen im Kopf der Guten völlig unabhängig ist.

Das ist sachlich nicht richtig, aber insoweit kein Problem, solange das Böse dem Guten die Hauptrolle nicht abnimmt, denn solange transportiert der Film die mit der Seite des Guten verbundenen Ideen.

Genau das geschieht aber immer häufiger: Das Böse schiebt sich in den Vordergrund. Das Böse wird im Film zum Selbstzweck, um die kommerzielle Wirkung des Filmes zu verstärken oder im Dienst einer für mich fragwürdigen Auffassung von Kunst.

Das für mich extremste Beispiel ist die Rolle des Joker in "The dark Knight".

Der Joker stellt mit geradezu extremer Überzeugungskraft das in einem Menschen personifizierte Böse dar und er schiebt durch seine extreme Präsenz das Gute aus der Geschichte heraus.

Und das ist sachlich falsch. Es stimmt ganz einfach nicht. So etwas gibt es nicht und kann es gar nicht geben:

Es gibt keinen Menschen, der das Böse personifiziert. Es gibt keinen Menschen, der nur böse ist und es gibt das Böse nicht als selbstständige Instanz.

Die Rolle des Joker ist in dieser Form falsch. Sie ist eine Lüge. Sie stellt etwas dar, dass es in dieser Form weder gibt, noch überhaupt geben kann.

Das ist um so destruktiver, als Batman eigentlich eine der positivsten und stärksten Geschichten ist, die ich kenne:

Ein normaler Mensch überwindet seine Ängste, wächst über sich hinaus, entwickelt Kräfte, von denen andere nur träumen und repräsentiert ein extrem positives und starkes Wertgefüge.

Das war den Machern dieses Filmes wohl zu banal. Ich persönlich bin davon völlig überrascht worden, denn der erste Teil der Trilogie "Batman begins" hat die positiven Werte dieser Gestalt noch in absolut hervorragender Weise umgesetzt.

Im zweiten Teil aber schob sich der Joker über diese positive Wirkung. Damit wurde die Geschichte und ihre starke positive Wirkung für mein Empfinden vollkommen zerstört.

Ich persönlich glaube, dass der Tod von Heath Ledger nicht zufällig mit dieser Rolle zusammenfällt. Ein Tod aufgrund einer Überdosis von Medikamenten deutet auf ein Gefühlsproblem hin, das aus fehlendem Sinn - fehlendem Lebenssinn - heraus entsteht.

Sinn entsteht, wenn Menschen etwas tun, das dem Ganzen (der Menschheit) auf eine positive Weise dient. Das tut "The dark Knight" nicht. "The dark Knight" bewirkt genau das Gegenteil. "The dark Knight" und auch der dritte Teil der Trilogie nehmen den Menschen die starken positiven Werte, welche die Batman-Geschichte eigentlich repräsentiert.

Da die meisten Menschen die Batman-Geschichte bzw. ihre Grundideen kennen und entsprechendes erwarten, ist die negative Schlagkraft der neuen Batman-Trilogie um so wirkungsvoller, weil Menschen den negativen Ideen weit offen und ungeschützt entgegentreten.

Wenn Menschen (z.B. Schauspieler und Regisseure) etwas tun, das dem Wohl des Ganzen entgegenwirkt, dann spüren sie das auf Gefühlsebene.

Das heißt, wenn Menschen einen Film drehen, der auf Menschen eine destruktive Wirkung ausübt, dann werden sie durch negative Gefühle darauf hingewiesen. Werden diese Gefühle ignoriert, dann verstärken sie sich immer weiter.

Normalerweise führen Gefühle einen Menschen zurück zu einem sinnvollen Tun. Werden sie aber unterdrückt - zum Beispiel mit Tabletten - dann kann ein absolut unerträglicher negativer Gefühlsdruck entstehen, der wiederum zu noch mehr Tabletten führt und diese dann möglicherweise zum Tod.

nächstes Kapitel: James Bond ist tot (Irrwege)