Filme und ihre Geschichten
Die gegenwärtige Filmindustrie verkauft Filme in erster Linie über ihre äußeren Merkmale:
- noch mehr Action
- noch mehr Zerstörung (ohne die Zerstörung ganzer Landschaften und Städte geht offenbar gar nichts mehr)
- noch mehr Effekte
- noch mehr Gewalt
- noch realistischere Darstellung von Verletzung und Tod
- noch mehr Spannung
Aber das Wesentliche eines Films ist seine Geschichte und wird es immer bleiben.
Das Problem der gegenwärtigen Menschheit ist, dass sie nicht fühlt. Und da der Mensch nicht fühlt, nimmt er nur mit seinem Verstand wahr.
Der Verstand braucht immer neue Reize. Der isolierte Verstand will mit immer Neuem und immer "höher, weiter, schneller" gefüttert werden.
Aber Geschichten gibt es gar nicht so viele.
Der Filmindustrie sind die Geschichten ausgegangen und so ersetzt sie die Geschichten mit Action und Gewalt.
Aber eigentlich wäre das gar kein Problem - für fühlende Menschen:
Gute Geschichten kann man gar nicht oft genug hören.
Kinder wissen das.
Es ist nichts daran falsch, die gleiche Geschichte immer wieder zu erzählen - wenn es nur eine starke Geschichte ist - eine Geschichte, die den Menschen stärker macht.
Aber eine verkopfte Menschheit, der das Fühlen abhanden gekommen ist, weil sie glaubt, negative Gefühle permanent ausschalten und unterdrücken zu müssen, nimmt den Wert von Geschichten nicht wahr.
Weder kann sie die guten von den schlechten Geschichten unterscheiden, noch wird der Wert von Geschichten überhaupt wahr genommen.
Und auch wenn es schon 1000 Aschenputtel-Filme gibt, wäre nichts daran verkehrt, auch noch den 1001-sten Aschenputtel-Film zu drehen.