Der Sinn einer Geschichte
Ich fasse noch mal zusammen:
Das Wichtigste für einen Menschen ist Erfüllung. Erfüllung bedeutet, dass ein Mensch das erreicht, was ihm wirklich wichtig ist - was ihm wirklich am Herzen liegt.
Erfüllung erfährt ein Mensch dann, wenn er daran glaubt, denn der Mensch erfährt, woran er glaubt.
Geschichten mit positivem Ausgang stärken den Glauben an Erfüllung, Geschichten mit schlechtem Ausgang schwächen den Glauben an Erfüllung.
Ein Film mit Happy End bringt einen Menschen also der Verwirklichung seiner eigenen Träume näher. Ein Film mit schlechtem Ausgang entfernt ihn davon.
Ein positiver Ausgang einer Geschichte bedeutet, der Sympathie tragende Held bekommt oder erreicht, was ihm wirklich wichtig ist. Ein schlechter Ausgang bedeutet, dass er scheitert.
Welchen Sinn sollte es nun machen, Filme zu drehen oder Geschichten zu erzählen, die einen Menschen von dem entfernen, was ihm am wichtigsten ist?
Es gibt verschiedene Motive, die Menschen dazu veranlassen:
- "Wir müssen die Welt zeigen, wie sie ist." (Und sie ist natürlich schlecht.)
- "Wir müssen dem Menschen für sein mieses Verhalten einen Spiegel vorhalten, damit er sich ändert."
- Kritiker stehen eher auf ganz besonders viel Drama und "negativen Realismus".
- "Diese positiven, verkitschten Geschichten sind eine Form von Realitätsflucht."
Auf der Zuschauerseite sind starke positive Happy Ends deswegen bei manchem Menschen verpönt, weil sie so peinliche und unangenehme Gefühle auslösen. Menschen werden an das erinnert, wonach sie sich ganz tief aus ihrem Herzen heraus sehnen. Das treibt ihnen die Tränen in die Augen. Gefühle von Sehnsucht, Liebe und Schmerz über die Kluft zum tatsächlichen Alltag kommen hoch.